Nach dem Einsturz einer Brücke in der Großstadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland gehen die Behörden von sechs Toten aus. Die Küstenwache stellt ihre aktive Such- und Rettungsaktion am Dienstag (Ortszeit) zunächst ein.
„Basierend auf der Zeit, die wir in die Suche gesteckt haben, den umfangreichen Suchanstrengungen, die wir unternommen haben, und der Wassertemperatur, glauben wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht, dass wir eine dieser Personen noch lebend finden werden“, sagte ein Sprecher der Behörde. In der nächsten Phase gehe es jetzt um die Suche nach Leichen und deren anschließende Bergung. Dazu sollen am Mittwochmorgen wieder Taucher eingesetzt werden. Bei den Vermissten handelt es sich um Bauarbeiter, die zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Brücke arbeiteten.
Die genauen Hintergründe des Unglücks waren auch am Tag nach dem Unglück noch unklar. Bekannt ist, dass ein Frachtschiff mit einem Brückenpfeiler kollidiert war, woraufhin die Francis Scott Key Bridge im Südosten der Stadt in sich zusammenbrach. Offenbar hatte das Schiff ein Problem mit der Stromversorgung. Die Crew soll kurz vor der Kollision per Notsignal gemeldet haben, keine Kontrolle mehr über das Schiff zu haben. Das Unglück war auch auf Bildern einer Webcam zu sehen.
Das Containerschiff fuhr unter der Flagge Singapurs – alle Besatzungsmitglieder, darunter zwei Piloten, blieben körperlich unverletzt. Hinweise darauf, dass die Kollision vorsätzlich herbeigeführt wurde, gibt es nach Angaben der US-Sicherheitsbehörden unterdessen nicht.
Bei der Francis Scott Key Bridge handelt es sich um eine vierspurige Straßenbrücke, die den Patapsco River überquert. Sie wurde 1977 fertiggestellt – das Brückenbauwerk ist einschließlich der Rampenbrücken rund 2770 Meter lang.