Verhandlungen um Plastikabkommen: Umweltschützer skeptisch

Nach der in der Nacht in Paris abgeschlossenen zweiten Verhandlungsrunde um ein UN-Plastikabkommens haben sich Umweltschützer skeptisch gezeigt, aber auch unterschiedliche Bewertungen abgegeben.

„Die Staaten haben es noch nicht geschafft, die Stopptaste zu drücken“, sagte Viola Wohlgemuth von Greenpeace am Samstag. Am Ende habe man sich nur auf einen Minimalkompromiss einigen können, alle inhaltlich schwierigen Verhandlungen seien „nach endlosen Verzögerungstaktiken der Plastiklobby abermals verschoben“ worden.

Die Verhandlungstage hätten gezeigt, dass besonders Saudi-Arabien, China und die USA zusammen mit der petrochemischen Industrie alles daran setzten, ein wirksames globales Abkommen zu untergraben. „Sie verzögern die Verhandlungen, um das klimaschädliche fossile Plastikzeitalter weiter zu befeuern“, so Wohlgemuth. Immerhin sei die Forderung nach einer Reduktion der Plastikproduktion im erteilten Auftrag für einen Vertragstext aufgenommen worden und werde so eine Basis der kommenden Verhandlungsrunden, die im November in Nairobi, Kenia, stattfinden soll. Die Meeresschutzorganisation OceanCare übte ähnliche Kritik, sah aber auch Positives: Das Problem von Fischereigerät und Geisternetzen sei von zahlreichen Staaten anerkannt und herausgestrichen worden, teilte die Organisation mit. Öl-exportierende Länder, wollten der globalen Flut an Neuplastik aber kaum rechtlich verbindliche Grenzen entgegensetzen. Das Verhandlungsklima sei insbesondere zu Beginn der Woche angespannt gewesen. Plastik-, Chemie-Industrie und Konsumgüterhersteller seien in großer Anzahl in Paris vertreten gewesen, es habe aber auch eine starke Präsenz wissenschaftlicher Beobachter gegeben.




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