Viele Autofahrer im Rentenalter sind offen für freiwillige Fahrtüchtigkeitstests. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), über die der „Tagesspiegel“ berichtet.
So würden 51 Prozent der Befragten nach ärztlichem Rat auf das Autofahren verzichten. 39 Prozent würden diesen Rat nur annehmen, wenn sie sich auch selbst unsicher fühlen. Bisher haben aber nur elf Prozent der Befragten mit ihrem Arzt über das Autofahren gesprochen. 81 Prozent der Senioren hinterm Steuer wären bereit, an einer freiwilligen Rückmeldefahrt mit Fahrlehrern teilzunehmen. Selbst verpflichtende Fahreignungstest befürworten immerhin 50 Prozent aller Senioren.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, dass er verpflichtende Führerscheintests für Senioren ablehnt. „Der Verkehrsminister unterschätzt das Verantwortungsbewusstsein von Senioren“, sagte DVR-Präsident Manfred Wirsch dem „Tagesspiegel“. Man müsse zwar aufpassen, Senioren nicht unter Generalverdacht zu stellen. „Aber man kann nicht wegdiskutieren, dass mit zunehmendem Alter die Reflexe und die kognitiven Fähigkeiten nachlassen.“ Hier seien der Gesetzgeber und die Gesellschaft gefordert.
Verpflichtende Fahreignungstests lehnt indes auch der DVR noch ab. Viele Ältere legten nur wenige Kilometer zurück, sagte Wirsch. Sie seien auf dem Land oft auf das Auto angewiesen, um zum Arzt zu fahren oder einzukaufen. Er forderte stattdessen eine Imagekampagne für freiwillige Tests. Sollte sich die Situation dadurch allerdings nicht verbessern, müsse man auch über verpflichtende Fahrtests nachdenken. Bei diesem Problem helfe der Ansatz „Freie Fahrt für freie Bürger“ nicht, so Wirsch.