„Verwechselt werde ich öfter mit Bono“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Und einmal hat mich jemand für John Lennon gehalten. Dem musste ich sagen: John Lennon ist tot. Und das schon sehr lange.“
Auf die Frage, ob er auch Komplimente für fremde Songs wie die von Herbert Grönemeyer erhalte, sagte Westernhagen: „Das ist mir zum Glück noch nicht passiert. Ich weiß aber, dass Herbert für `Freiheit` gelobt worden ist.“ Ein Text von John Lennon war auch Ausgangspunkt für einen Westernhagen-Song, der heute manche durch sein Titelwort „Neger“ irritiert. Dazu sagte Westernhagen: „Da war die Inspiration John Lennons `Woman Is The Nigger Of The World`. Der Titel stammt aus den frühen Siebzigerjahren. John Lennons Engagement für die Schwachen und Benachteiligten in der Welt ist ja bekannt, und jeder weiß, was er mit dem Titel damals ausdrücken wollte.“ Die aktuelle Debatte um Sprachtabus kritisierte Westernhagen: „Heute setzen wir andere Maßstäbe an, die es in bestimmten Kategorien in der Kunst nicht gibt und nicht geben darf. Natürlich gibt es Grenzen. Aber Künstler dürfen nicht ständig überlegen: Kann ich das sagen? Das macht unfrei.“ Westernhagen äußerte Sorge vor einer Entwicklung hin zum „Purismus“.
Amüsiert erinnerte Westernhagen sich an einen Besuch bei Rainer Langhans und Uschi Obermaier; dieser sei genau in die Zeit von Obermaiers Affäre mit Stones-Frontmann Mick Jagger gefallen. Westernhagen: „Rainer hat damals allen erzählt: Uschi gehört nicht mir; ich habe keine Besitzansprüche. Und dabei hast du dann gesehen, wie wahnsinnig er gelitten hat.“ Auch er selbst war von der jungen Frau beeindruckt: „Uschi war einfach unglaublich schön – und daneben dann dieser langhaarige, spiddelige Typ. Sie lief wirklich immer nur nackt durch die Wohnung“, erinnerte sich Westernhagen.
Und weiter: „Morgens bekam man gleich einen Joint reingesteckt, und dann hat Uschi mir beigebracht, wie man Müsli macht.“