2022 wurden 2.480 antisemitische Vorfälle erfasst, teilte der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) am Dienstag mit. Zwar sei dies gegenüber 2021 ein Rückgang, das Niveau bleibe jedoch hoch.
Im vergangenen Jahr hätten sich zudem neun Vorfälle extremer Gewalt – potenziell tödliche oder schwere Gewalttaten – ereignet. Dies ist laut Rias die höchste Anzahl solcher Fälle seit Beginn der bundesweiten Erfassung in 2017. So wurde unter anderem im November 2022 auf das ehemalige Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen geschossen. „Aufgrund der hohen Gefährdung durch islamistische und rechtsextreme Akteure stehen die Bundesländer in der Pflicht, Sicherheits-Defizite für jüdische Gemeinden umgehend zu beheben“, sagte Benjamin Steinitz, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Rias. Diese antisemitischen Gewalttaten wirkten verunsichernd auf jüdische Menschen in Deutschland. Jeder fünfte antisemitische Vorfall hat einen verschwörungsideologischen Hintergrund, heißt es in dem Bericht.