Das sagte der Deutschland-Chef des Discounters, Stefan Kopp, der „Welt am Sonntag“. „Wir sind in sehr guten Gesprächen mit Naturland und freuen uns, die ersten zertifizierten Produkte von Naturland nächstes Jahr anbieten zu können.“
Mit dem Schritt baut Aldi Süd das Bioangebot weiter aus. Der Konkurrent Lidl kooperiert bereits seit 2019 mit dem Bioverband Bioland. Für Aldi Süd sei der Ausbau solcher Angebote strategisch bedeutsam, sagte Kopp: „Für uns in Deutschland war in den vergangenen Jahren wichtig, dass wir uns besser strukturieren. Wir mussten die Filialen auf einen ordentlichen Stand mit einer guten Einkaufsatmosphäre bringen – und ein Sortiment, das fokussiert ist, aber relevant. Deshalb haben wir nun mehrere Hundert Bio-, vegane und regionale Produkte.“ Der Manager unterstrich, Aldi Süd sei ein glaubwürdiger Anbieter von Bioprodukten. „Wir bauen unsere Biostrategie kontinuierlich seit 18 Jahren aus und erfüllen selbstredend alle Biostandards“, sagte er. Dabei setzte er sich verbal von den Supermarktketten Edeka und Rewe ab, die in den vergangenen Monaten öffentlich mit Lieferanten gestritten hatten. „Wir haben herausfordernde Zeiten. Die Gesellschaft muss zusammenhalten. Da bringt es gar nichts, sich gegenseitig zu beschuldigen. Die Lieferanten haben mit uns teilweise seit Jahrzehnten zusammengearbeitet, sind mit uns gewachsen, sind aber auch mal in Vorlage gegangen für uns“, sagte Kopp. Aktuell stecke Aldi Süd zurück. „Sie mögen es nicht glauben, aber wir verzichten von unserer Seite aus dieses Jahr bewusst auf Marge, um Preissteigerungen abzufedern, also günstige Lebensmittel anzubieten, und gleichzeitig die Lieferanten zu unterstützen“, sagte er. In Kürze könnte Aldi Süd zudem auch Lebensmittel in Deutschland liefern. Das Unternehmen sammle derzeit im Ausland Erfahrungen mit der Lieferung von Lebensmitteln per App.
„In den USA, England und der Schweiz laufen Tests. Vielleicht bringen wir auch einen Test nach Deutschland“, kündigte Kopp an. Es sei jedoch noch nichts beschlossen. Dabei sei „eine von vielen Möglichkeiten“, dass Aldi Süd selbst die Lieferstruktur aufbaue, statt wie etwa der Rewe-Discounter Penny mit bestehenden Lieferdiensten zu arbeiten.
Kopp sagte: „Wir haben gern die Kontrolle – wie bei den Eigenmarken. Das ist etwas mehr Arbeit, aber dafür haben wir die Qualität selbst in der Hand.“