Insgesamt waren in dem Zeitraum rund 45,9 Millionen Personen in der Bundesrepublik erwerbstätig, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Die Erwerbstätigenzahl stieg demnach im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 67.000 Personen (+0,1 Prozent), nachdem sie im ersten Quartal um 111.000 Personen (+0,2 Prozent) gewachsen war.
Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit ist damit weiterhin positiv, die Wachstumsdynamik lässt aber nach. Ohne Saisonbereinigung stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 240.000 Personen oder 0,5 Prozent. Dass die Erwerbstätigkeit im zweiten Quartal eines Jahres steigt, ist durch die allgemeine Belebung von Außenberufen im Frühjahr saisonal üblich. Die Frühjahrsbelebung fiel im Jahr 2023 aber deutlich verhaltener aus als im letzten Jahr (+320.000 Personen; +0,7 Prozent). Verglichen mit dem Vorjahresquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2023 um 340.000 Personen (+0,7 Prozent). Damit hat sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich erneut in abgeschwächter Form fortgesetzt (erstes Quartal 2023: +420.000 Personen; +0,9 Prozent). Im zweiten Quartal 2023 trugen erneut überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+294.000 Personen; +0,9 Prozent). Den größten absoluten Beschäftigungsgewinn verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +107.000 Personen (+0,9 Prozent). Die zweitgrößte absolute Zunahme im zweiten Quartal 2023 verzeichnete der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +74.000 Personen (+0,7 Prozent), gefolgt von den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, mit +59.000 Personen (+0,9 Prozent). In der Information und Kommunikation war der Beschäftigungszuwachs mit +44.000 Personen und damit einem Zuwachs um 2,9 Prozent noch dynamischer. Bei den Sonstigen Dienstleistungen (unter anderem Verbände und Interessenvertretungen) stieg die Zahl der Beschäftigten leicht um 4.000 Personen (+0,1 Prozent). Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern ist der seit Jahren bestehende Abwärtstrend einem leichten Zuwachs gewichen (+1.000 Personen; +0,1 Prozent).
Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) stieg die Erwerbstätigenzahl im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr weiterhin leicht (+37.000 Personen; +0,5 Prozent). Im Baugewerbe konnten ebenfalls Beschäftigungsgewinne erzielt werden (+21.000 Personen; +0,8 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen um 12.000 Personen (-2,0 Prozent). Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,7 Prozent trug maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei, so die Statistiker weiter.
Beschäftigungsgewinne gab es auch bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 351.000 (+0,8 Prozent) auf 42,0 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger ging dagegen weiter zurück. Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 11.000 Personen (-0,3 Prozent) auf 3,9 Millionen.
Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person stiegen nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal geringfügig um 0,1 Stunden auf 319,1 Stunden an. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent auf 14,6 Milliarden Stunden.