Anstieg der Importpreise schwächt sich deutlich ab

Die Importpreise in Deutschland legen weiter zu - der Anstieg hat sich jedoch deutlich abgeschwächt.

Im Januar 2023 waren sie um 6,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Im Dezember hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei +12,6 Prozent gelegen, im November bei +14,5 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat fielen die Importpreise im Januar 2023 um 1,2 Prozent und damit seit September 2022 zum fünften Mal in Folge. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Gesamtveränderungsrate bei den Importpreisen im Vorjahresvergleich waren im Januar die gestiegenen Preise für Konsum- und Vorleistungsgüter. Diese lagen im Vorjahresvergleich um 8,8 Prozent über dem Niveau des letzten Jahres. Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 9,2 Prozent teurer, vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+19,8 Prozent gegenüber Januar 2022). Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu Januar 2022 für Fleisch und Fleischerzeugnisse (+22,6 Prozent), für Milch und Milcherzeugnisse(+19,7 Prozent) sowie für pflanzliche und tierische Öle und Fette (+11,2 Prozent). Im Vormonatsvergleich verteuerten sich die Verbrauchsgüter um 0,7 Prozent, so die Statistiker. Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 7,3 Prozent mehr als im Januar 2022 (+0,5 Prozent gegenüber Dezember 2022). Importierte Vorleistungsgüter waren 4,7 Prozent teurer als im Januar 2022. Gegenüber dem Vormonat Dezember stiegen die Preise für Vorleistungsgüter um 0,3 Prozent. Deutlich höher als im Januar 2022 waren vor allem die Importpreise für Stärke und Stärkeerzeugnisse (+70,8 Prozent), Nickel in Rohform (+39,0 Prozent), Holz- und Zellstoff (+25,8 Prozent) sowie für Papier und Pappe (+23,3 Prozent). Energieeinfuhren waren im Januar 2023 um 8,1 Prozent teurer als im Januar 2022, verbilligten sich aber gegenüber Dezember 2022 um 8,9 Prozent, so die Statistiker weiter. Der Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Die Preise lagen hier im Januar 2023 um 8,6 Prozent über denen von Januar 2022. Gegenüber Dezember sanken sie um 12,6 Prozent. Die Preise für importierte Steinkohle waren 19,6 Prozent höher als im Januar 2022, fielen aber gegenüber Dezember 2022 ebenfalls deutlich (-14,5 Prozent). Mineralölerzeugnisse waren mit +18,2 Prozent ebenfalls teurer als vor einem Jahr.

Hier stiegen die Preise aber auch gegenüber Dezember 2022 (+3,1 Prozent). Dagegen verbilligte sich elektrischer Strom deutlich sowohl gegenüber dem Vorjahr (-30,8 Prozent) als auch gegenüber dem Vormonat (-52,5 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar 2023 um 6,2 Prozent höher als im Januar 2022. Gegenüber Dezember 2022 stiegen sie um 0,7 Prozent.

Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 6,5 Prozent über dem Stand des Vorjahres (-1,3 Prozent gegenüber Dezember 2022). Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 7,1 Prozent über denen von Januar 2022 (+2,3 Prozent gegenüber Dezember 2022). Weiterhin teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+99,5 Prozent), Eier (+70,2 Prozent) und Getreide (+11,1 Prozent), während Rohkaffee zu 3,3 Prozent niedrigeren Preisen importiert wurde. Das Preisniveau importierter Investitionsgüter war im Januar 2023 um 6,2 Prozent höher als im Januar 2022 (+0,8 Prozent gegenüber Dezember 2022). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,3 Prozent) sowie Maschinen (+7,2 Prozent). Der Index der Exportpreise lag unterdessen im Januar 2023 um 7,8 Prozent über dem Stand von Januar 2022, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Im Dezember und im November hatte die Jahresveränderungsrate bei +10,6 Prozent beziehungsweise bei +11,6 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Exportpreise im Januar um 0,8 Prozent. Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten die Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern mit einem Plus von 9,4 Prozent (+0,8 Prozent gegenüber Dezember 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren. Hier waren insbesondere Glas- und Glaswaren (+21,4 Prozent), Papier und Pappe (+17,0 Prozent) sowie chemische Grundstoffe (+11,8 Prozent) erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Investitionsgüter wurden zu 6,6 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (+1,0 Prozent gegenüber Dezember 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Januar 2022 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,3 Prozent, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,1 Prozent). Die Preise für Energieexporte waren im Januar 2023 nur noch 0,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat fielen sie deutlich um 29,3 Prozent. Während Mineralölerzeugnisse im Vorjahresvergleich noch 17,7 Prozent teurer waren und die Preise hierfür auch gegenüber Dezember anstiegen (+2,0 Prozent), lagen die Erdgaspreise um 1,2 Prozent unter denen des Vorjahres. Allein gegenüber Dezember 2022 sanken sie deutlich um 42,5 Prozent, so das Bundesamt.




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