Wegen eines Warnstreiks von Arzthelfern kann es am Donnerstag in zahlreichen Arztpraxen in Deutschland zu längeren Wartezeiten kommen. Der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) hat bundesweit 330.000 Medizinische Fachangestellte (MFA), Arzthelfer sowie Auszubildende, die in Einrichtungen der ambulanten Versorgung tätig sind, aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen.
Ziel der Maßnahme ist es dem Verband zufolge, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen. Die Tarifverhandlungen mit der zuständigen Arbeitsgemeinschaft AAA laufen bereits seit Oktober. Die Arbeitgeberseite hat laut VMF ein Gesamtpaket von 5,5 Prozent Erhöhung angeboten.
„Damit können wir uns nicht zufriedengeben“, sagte VMF-Präsidentin Hannelore König. Mit dem aktuellen Angebot der AAA erhielten die Berufsanfänger nach ihrer dreijährigen Ausbildung immer noch weniger als Pflegekräfte nach einjähriger Ausbildung. Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und hohen Zusatzausbildungen seien zudem nur 0,1 Prozent Plus vorgeschlagen worden.
Parallel zum Warnstreik finden am Donnerstag eine zentrale Kundgebung vor der Bundesärztekammer in Berlin sowie weitere Protestaktionen in Dortmund, Hamburg, Marburg, Nürnberg und Stuttgart statt.