„Erstmal wird es mühsamer, bevor es gut wird, anders geht es nicht“, sagte er den Magazinen „Stern“ und „Capital“. Grund seien umfangreiche Sanierungsarbeiten am Bahnnetz, die im kommenden Jahr nach der Fußball-Europameisterschaft beginnen sollen.
Dafür müssten wichtige Strecken wie Mannheim – Frankfurt oder Hamburg – Berlin jedoch für Monate komplett gesperrt werden. „Wir machen da nicht nur Gleise, Weichen, Oberbau und Stellwerke neu, sondern erhöhen die Kapazität zusätzlich durch weitere Maßnahmen“, so Huber. Der Nachteil bei der Methode: Längere Umwege oder auch Schienenersatzverkehr mit Bussen seien unausweichlich. „Bis 2030 werden wir alle wichtigen Korridore saniert haben.“ Allerdings würden Reisende „ab Ende nächsten Jahres sukzessive Verbesserungen spüren“. Insgesamt hat der Bund für die Sanierung der Bahnstrecken in den nächsten sieben Jahren etwa 90 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Huber räumte ein, dass große Teile des deutschen Schienennetzes über Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren worden seien. „Wir sind an einem Kipppunkt“, sagte er. „Wenn Anlagen ein bestimmtes Alter überschritten haben, steigt deren Störanfälligkeit exponentiell und genau auf dem Pfad sind wir im Moment.“ Dabei gestand Huber, der seit 25 Jahren in verschiedenen Führungspositionen bei der Bahn arbeitet, auch eine eigene Verantwortung ein: „Natürlich habe auch ich Fehler gemacht.“