Bahnchef Richard Lutz will die Pünktlichkeit der Fernzüge durch ein umfassendes Sanierungsprogramm in den kommenden drei Jahren von derzeit rund 60 Prozent auf 75 bis 80 Prozent steigern.
„Verbesserungen werden wir bereits nächstes Jahr sehen“, kündigte Lutz gegenüber der FAZ an. Er begründete das unter anderem mit der aktuell laufenden Erneuerung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. „Die Generalsanierung ist voll im Plan“, sagte Lutz. Mit dem Sanierungsprogramm „S3“ sollen laut Lutz die infrastrukturbedingten Verspätungen um ein Fünftel sinken und der Personalbedarf der Verwaltung deutlich verkleinert werden. Im Vergleich zur gescheiterten Verbesserungsversuchen der Vergangenheit gehe man Probleme nun „sehr viel früher, sehr viel radikaler, fundamentaler und disruptiver an“, sagte Lutz. Dem Aufsichtsrat sollen die Details des Plans im Dezember präsentiert und dann über die Mittelfristplanung entschieden werden.
Um die Pünktlichkeit zu verbessern, fordert Lutz, auf besonders belasteten Netzabschnitten den Fahrplan auszudünnen. „In den Knoten und auf den überlasteten Strecken wäre es sinnvoll, das Gesamtsystem zu entlasten“, sagte Lutz. Weniger Züge fahren zu lassen, liege aber nicht allein in der Macht der Bahn. Streiche sie Züge, würden frei werdende Slots an Wettbewerber vergeben. Die Netzregulierung sei primär darauf ausgerichtet, möglichst viel Zugfahren zu ermöglichen, so Lutz. Das Tochterunternehmen DB InfraGo sei deshalb nun mit der Bundesnetzagentur in Gesprächen über größere Puffer im System.
Indirekt bestätigte der Bahnchef gegenüber der FAZ, dass sich Kunden derzeit oft nicht auf den Fahrplan verlassen können. Auf eine entsprechende Frage antwortete er: „Mit dem neuen, vertakteten Bausystem, das wir bis 2027 sukzessive ausrollen, werden sie es wieder können, weil die Baustellen dann schon zu einem hohen Anteil im Fahrplan integriert sind.“
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