Spitzenreiter mit 1,7 Prozent ist derzeit die Suresse Direkt Bank, eine deutsche Marke der belgischen Niederlassung von Santander Consumer Finance, die wiederum eine Bank nach spanischem Recht ist. Dahinter werben um Neukunden unter anderem die Consorsbank, Tochtermarke der französischen Großbank BNP Paribas, mit 1,65 Prozent, sowie die 1822direkt, hundertprozentige Tochtergesellschaft der Frankfurter Sparkasse, mit einem Tagesgeld-Zins von 1,55 Prozent, Letztere allerdings nur bis maximal 100.000 Euro Anlagebetrag.
Alle drei haben damit nun den Einlagezins der Europäischen Zentralbank von 1,5 Prozent überboten, den Geschäftsbanken selbst für ihre überschüssigen Gelder bekommen, die sie kurzfristig bei der EZB parken. Sie liegen aber noch unter dem EZB-Leitzins von 2,0 Prozent, was zeigt, dass noch ordentlich Luft nach oben ist: In den letzten Jahrzehnten lagen die Zinsen fürs Tagesgeld meist etwa einen halben Prozentpunkt oder mehr über dem Leitzins der EZB – und die wird bei ihrer Sitzung am 15. Dezember wahrscheinlich sogar noch eine weitere Anhebung beschließen. Experten erwarten einen Zinsschritt um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte auf dann 2,5 oder 2,75 Prozent. Tagesgeldzinsen von drei Prozent wären mit Blick auf die Historie mittelfristig keine Überraschung.