Sie waren um 12,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Das war demnach der stärkste Rückgang der Erzeugerpreise seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.
Die Entwicklung ist den Statistikern zufolge insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen: So waren die Erzeugerpreise im August 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (+45,8 Prozent gegenüber August 2021). Wie das Bundesamt weiter mitteilte, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im Juli 2023 noch bei -6,0 Prozent gelegen. Gegenüber dem Juli 2023 stiegen die Erzeugerpreise im August 2023 um 0,3 Prozent. Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie, aber auch bei den Vorleistungsgütern; die Preisanstiege bei den Konsum- und Investitionsgütern schwächten sich weiter ab.
Energie war im August 2023 um 31,9 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juli stiegen die Energiepreise jedoch um 1,6 Prozent. Sie waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen und erreichten im September 2022 ihren historischen Höchststand. Im August hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Vorjahresveränderungsrate bei Energie.
Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber August 2022 um 43,2 Prozent, während sie gegenüber Juli um 2,6 Prozent stiegen. Erdgas in der Verteilung kostete im August über alle Abnehmergruppen hinweg 32,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber Juli stiegen die Erdgaspreise jedoch um 0,6 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren um 8,7 Prozent billiger als im August 2022, gegenüber Juli stiegen diese Preise allerdings um 5,9 Prozent.
Leichtes Heizöl kostete 24,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (+16,5 Prozent gegenüber Juli 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 3,0 Prozent (+5,9 Prozent gegenüber Juli 2023). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise im August 2023 um 1,2 Prozent höher als im August 2022 und um 0,4 Prozent niedriger als im Juli. Die Preise für Vorleistungsgüter waren im August um 4,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor; gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,7 Prozent, so das Bundesamt.
Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht: Diese waren 10,8 Prozent billiger als im August 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 1,3 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 16,1 Prozent weniger als im August 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 35,5 Prozent.
Besonders stark sanken die Preise gegenüber August 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-40,8 Prozent). Verpackungsmittel aus Holz waren 27,2 Prozent billiger als im August 2022, Holz 23,4 Prozent und Sekundärrohstoffe 20,4 Prozent. Hohe Preissteigerungen gegenüber August 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+34,1 Prozent), Transportbeton (+26,7 Prozent), Zement (+26,3 Prozent) und Hohlglas (+24,9 Prozent). Baukies und natürliche Sande kosteten 16,8 Prozent mehr. Die Preise für Verbrauchsgüter waren um 6,9 Prozent höher als im August 2022 und sanken gegenüber Juli um 0,3 Prozent. Nahrungsmittel waren 7,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,2 Prozent gegenüber August 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,3 Prozent mehr als im August 2022, Schweinefleisch 24,7 Prozent. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Nur wenige Produkte waren im August 2023 billiger als im Vorjahresmonat: So kosteten nicht behandelte pflanzliche Öle 39,7 Prozent weniger, die Preise für Butter sanken um 32,4 Prozent. Flüssige Milch war 5,4 Prozent billiger als im August 2022, Kaffee 5,3 Prozent. Gebrauchsgüter waren um 5,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+5,5 Prozent gegenüber August 2022) und Haushaltsgeräten (+5,7 Prozent gegenüber August 2022). Gegenüber Juli blieben die Preise für Gebrauchsgüter unverändert. Investitionsgüter waren 5,1 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+6,4 Prozent gegenüber August 2022) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+4,1 Prozent gegenüber August 2022). Gegenüber Juli 2023 blieben die Preise für Investitionsgüter unverändert.