„Tarifverhandlungen dürfen nicht zur Anwerbung neuer Mitglieder missbraucht werden“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der „Bild“ (Montagsausgabe). „Der Gesetzgeber muss sich fragen, wie lange er sich das alles von der Seitenlinie aus noch anschauen will.“
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke hatte zuvor in der „Bild am Sonntag“ erklärt, viele Beschäftigte, die sich erstmals an einem Arbeitskampf beteiligen, würden anschließend in die Gewerkschaft eintreten. Kampeter warf Werneke vor: „Die Rituale sind völlig aus der Zeit gefallen – gerade auch mit Blick auf die vielen Krisen und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.“ Solche massiven Streiks sollten „nicht am Anfang einer Auseinandersetzung stehen, sondern – wenn überhaupt – am Ende“, sagte Kampeter der Zeitung. „Die Gewerkschaften verspielen jede Glaubwürdigkeit. Wir sind schließlich im 21. Jahrhundert. Hinzu kommt: Gute Tarifabschlüsse wurden mit privaten Arbeitgebern auch ohne Streik erreicht.“