Viele der ausländischen Aufsichtsräte der Dax-Konzerne sind offenbar enttäuscht. Das zeigt eine Befragung der Personalberatung Russell Reynolds Associates unter den nicht-deutschsprachigen Mitgliedern der Aufsichtsräte der 40 größten deutschen börsennotierten Konzerne, über die das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) berichtet.
Die deutschen Kontrollgremien seien „zu groß“, die Abläufe „zu bürokratisch“, es gebe „keine offene Diskussionskultur“ und ohne Deutsch bleibe man „außen vor“, hieß es. Einige von ihnen wünschen sogar, sie hätten das deutsche Mandat nie angenommen.
Mit den in Teilen schon massiven Vorwürfen konfrontiert, sagte die Vorsitzende der Deutschen Corporate Governance-Kommission, Clara Streit: „Die Kritik ist schon berechtigt. Die Aufsichtsräte in Deutschland müssen mehr gestalten und weniger nur verwalten können und wollen. Eine lebendige Corporate Governance ist auch ein Standortfaktor.“