Nach dem Software-Deal zwischen Volkswagen und Rivian loten die beiden Autobauer offenbar weitere Bereiche einer Partnerschaft aus. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Insider in beiden Unternehmen. Demnach werde sowohl eine Hardware-Kooperation als auch eine gemeinsame Produktion diskutiert.
Ein mögliches Szenario einer erweiterten Partnerschaft beinhaltet, dass Rivians neues Elektro-SUV R2 im gerade im Bau befindlichen VW-Werk in South Carolina produziert werden könnte. An dem Standort sollen ab 2026 SUVs und Pick-ups der neuen VW-US-Elektromarke Scout vom Band laufen. Etwa zu der gleichen Zeit soll der R2 auf den Markt kommen. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium und könnten wieder beiseitegelegt werden, sagten die Insider. Von zentraler Bedeutung dürfte sein, wie gut die Partnerschaft zwischen Rivian und VW im kritischen Softwarebereich anläuft.
Ein Konzernsprecher wollte Spekulationen zu einer erweiterten Partnerschaft mit Rivian nicht kommentieren. Ein Rivian-Sprecher erklärte auf Anfrage der Zeitung, derzeit gebe es „keine Kooperationspläne für den Bereich Hardware“.
Vergangene Woche hatten der deutsche Autokonzern und das US-Start-up die Gründung eines neuen Joint-Ventures im Softwarebereich bekanntgegeben. Volkswagen investiert bis zu fünf Milliarden US-Dollar in ein Joint-Venture mit Rivian, um mit dem Know-how des Start-ups ein Betriebssystem für die nächste Generation E-Autos zu entwickeln.
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass bis 2030 mindestens 60 Prozent aller verkauften Autos elektrisch angetrieben sein müssen, um die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens nicht zu überschreiten. 2023 waren nur acht Prozent der ausgelieferten Fahrzeuge von VW reine Elektroautos.