Berlin meldet Touristenansturm – Tausende bei Karneval der Kulturen

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause hat der Straßenumzug zum traditionellen Karneval der Kulturen in Berlin-Kreuzberg am Pfingstsonntag wieder Tausende Besucher angezogen.

Der Zug startete gegen 12:30 Uhr in Richtung Hasenheide, der Endpunkt am Hermannplatz sollte planmäßig gegen 19 Uhr erreicht werden. Schwerpunkte sind in diesem Jahr unter anderem die Themen Klima, Naturschutz und Recycling.

Allerdings fällt die Parade diesmal kleiner aus als vor der Pandemie, was die Veranstalter mit gestiegenen Produktions- und Sicherheitskosten begründen. Statt der üblicherweise bis zu 90 Gruppen nahmen in diesem Jahr 48 Gruppen mit rund 2.500 Akteuren teil. Zudem wurde auch die Umzugsstrecke leicht verkürzt, was sich kostensparend auf die Produktion auswirken sollte. Begleitet wird der Karneval der Kulturen von mehreren Straßensperren sowie umfangreichen Halteverboten.

Die Polizei begann am Sonntagmorgen bereits ab 4 Uhr mit Umsetzungen von Fahrzeugen, die trotz der Verbote an der Aufzugstrecke parkten. Insgesamt betraf das diesmal 160 Autos, was laut Polizei deutlich weniger waren als die sonst üblichen circa 600 Fahrzeuge. Der Karneval der Kulturen findet mit Ausnahme der Pandemie-Jahre seit 1996 alljährlich um das Pfingstwochenende herum im Stadtteil Kreuzberg statt. Der Straßenumzug am Pfingstsonntag bildet seit jeher das Herz der Veranstaltung.

Auch wenn das Fest in diesem Jahr etwas kleiner ausfällt, wurde im Vorfeld ein Touristenansturm in der Hauptstadt erwartet. Die Tourismusorganisation Visit Berlin ging davon aus, dass Pfingsten das besucherstärkste lange Wochenende seit dem Ende der Pandemie wird. Je nach Hotelkategorie war von einer Auslastung von 80 bis 90 Prozent die Rede. Als Gründe nannte die Organisation neben dem Umzug und dem Straßenfest weitere Kulturangebote sowie die guten Wetteraussichten.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach am Sonntag am Rande des Umzugs von positiven Effekten für die Wirtschaft der Hauptstadt. Es sei eine Veranstaltung, von der Hotellerie und Gastronomie profitierten, sagte er dem RBB. Mit Blick auf die schwierige Finanzlage des Fests fügte er hinzu, dass man auch die Berliner Wirtschaft zur Unterstützung gewinnen müsse. „Ich glaube, wir sollten uns hier Gedanken machen, wie wir diesen Karneval der Kulturen langfristig sichern“, so Wegner. „Berlin braucht diese Veranstaltung.“




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