Bildungswissenschaftler erwartet „Revolution“ auf dem Arbeitsmarkt

Der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann erwartet angesichts des bevorstehenden Generationenwechsels eine "Revolution" auf dem Arbeitsmarkt.

„Die Babyboomer sind in Zeiten groß geworden, in denen der Beruf Dreh- und Angelpunkt für das Leben war“, sagte Hurrelmann dem „Stern“. „Die haben die Arbeit höher gewertet und gewichtet als alles andere, auch als ihr privates Leben.“

Die junge Generation ticke angesichts vieler globaler Krisen anders. Wer heute jung sei, habe das Gefühl: Es ist nicht sicher, dass ich in 20 Jahren noch entspannt leben kann, von der Arbeit ganz zu schweigen. „Wenn dann ein Unternehmen kommt und sagt: `Du musst dich jetzt voll verausgaben`, dann sagen die jungen Menschen: `Nein, doch nicht mit diesen Erfahrungen im Rücken und diesen Ängsten vor mir. Ich will doch auch leben.`“ Das bedeute für die junge Generation etwa, in Teilzeit zu arbeiten und Sabbaticals oder Elternzeit zu nehmen. Sie würden ein wertschätzendes Betriebsklima und einen sinnvollen Job wollen. „Ältere Menschen sagen: `Die wollen nicht mehr arbeiten.` Die Gen Z sagt: `Doch, wollen wir, aber nicht zu den Konditionen, zu denen ihr gearbeitet habt`“, so Hurrelmann. „Wenn alle Rahmenbedingungen so bleiben wie im Moment, also zum Beispiel keine große Wirtschaftskrise dazwischenkommt, dann werden die jungen Leute deshalb ganz schön starken Einfluss darauf nehmen, wie in Zukunft gearbeitet wird. Das bedeutet eine Revolution auf dem Arbeitsmarkt.“

Die Generation der sogenannten „Babyboomer“, die rund 13 Millionen Menschen in Deutschland umfasst, geht bald in Rente. Mit der „Generation Z“ kommen auf dem Arbeitsmarkt rund 8,5 Millionen junge Leute nach.




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