In den „nächsten zwei bis fünf Jahren“ werde die Treffergenauigkeit von KI-Software so steigen und die Kosten so sehr fallen, dass neuartige und verlässliche Anwendungen möglich werden, sagte Gates dem „Handelsblatt“. Das Potenzial sei groß.
Bislang kommt es bei KI noch öfters zu Fehlaussagen und sogenannten Halluzinationen. Allerdings erwartet Gates in der Entwicklung zuerst eine Stagnation: „Wir haben ein Plateau erreicht“, erklärte Gates mit Blick auf das KI-Modell GPT von OpenAI, das weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Die nächste Version werde nicht viel besser sein als das derzeit aktuelle GPT4, man habe da eine Grenze erreicht. Microsoft gehört fast die Hälfte von OpenAI. Mittelfristig beschwört der Philanthrop aber die Möglichkeiten der Technologie: Neue Forschungsansätze würden KI verlässlicher und nachvollziehbarer machen. „Im nächsten Jahrzehnt wird man sehr genau verstehen, was in der KI vor sich geht“, sagte Gates. Nach den Worten des Microsoft-Gründers profitieren davon auch Entwicklungsländer, möglich sei beispielsweise eine Gesundheitsberatung per Smartphone. KI könne auch beim Kampf gegen den Klimawandel helfen, etwa der optimalen Verteilung von Energie auf dem Stromnetz. „Keine Frage – es ist sehr schwierig“, sagte Gates am Rande der von seiner Stiftung aufgesetzten jährlichen Konferenz „Grand Challenges“ in Dakar. „Man sollte aber auch nicht den Mut verlieren.“