Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner attackiert Deutschlands Manager für ihr Selbstmitleid. „Es geht mir auf den Geist, dass wir immer nur das Negative sehen“, sagte Kohlpaintner dem Magazin „Focus“. „Ich halte nichts von Selbstmitleid. Meine Philosophie ist: Wir als Wirtschaft haben alles selbst in der Hand.“
Für die Chemiebranche rechnet er mit der Schließung von Standorten und dem Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland. „Wir müssen die Kapazitätsauslastung anschauen: Wie viele Produktionsstätten brauchen wir wirklich? Die Industrie muss sich anpassen, damit wir in Deutschland wettbewerbsfähige Chemiespieler hervorbringen, Unternehmen, die in der Lage sind, im globalen Wettbewerb mitzuhalten“, sagte der Brenntag-Chef. „Da habe ich momentan so meine Sorgen.“
Der Druck auf die Industrie verschärfe sich eher, gerade bei den Basischemikalien, prognostizierte Kohlpaintner. „Die europäische Chemieindustrie muss eine Lösung für ihre Überkapazitäten finden. Wir müssen rationalisieren, wir müssen konsolidieren.“
So schmerzhaft der Prozess sein mag, so vehement spricht sich der Konzernchef gegen Subventionen aus. „Ich bin ein klarer Gegner von Subventionen. Subventionen sind nicht der richtige Weg, das sage ich auch in vielen Gesprächen mit Politikern: Jedes Gesetz, das ihr abschafft, jeden bürokratischen Aufwand, den ihr reduziert, hilft uns sehr viel mehr als irgendeine Subvention“, so Kohlpaintner. „Die Hausaufgaben liegen bei uns, bei den Unternehmen. Wir müssen diese erledigen, flankiert von stabilen politischen Verhältnissen, die wir Gott sei Dank in Deutschland haben.“
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