Bundesbankpräsident Joachim Nagel erwartet eine zügige Einführung des digitalen Euro. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den digitalen Euro in vier bis fünf Jahren haben“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
Er bringe alle Voraussetzungen mit, um ein Erfolg zu werden. Transaktionen würden für den Handel kostengünstiger als bei den bisher gängigen elektronischen Zahlungsmitteln, führte Nagel aus. „Und die Privatsphäre erhält höchstmöglichen Schutz. Wegen des digitalen Euro muss niemand den gläsernen Kunden fürchten.“
Nagel wies auch auf Vorteile beim Schutz vor Cyberangriffen hin. „Beim digitalen Euro können wir selbst mehr Sicherheitsmaßnahmen ergreifen als bei vielen anderen Projekten. Denn die technische Infrastruktur wird in Europa stehen“, sagte er. Hundertprozentige Sicherheit werde es aber nicht geben.
Für das Bargeld sieht Nagel trotzdem eine Zukunft. „Die elektronischen Zahlungsmöglichkeiten nehmen zu, und bei jungen Menschen spielt Bargeld eine geringere Rolle. Aber wir werden auch künftig bar zahlen können“, sagte er. „Bargeld wird nicht verschwinden.“ Er selbst fühle sich wohler, wenn er Bargeld bei sich habe, berichtete Nagel. „Es gibt mir Sicherheit. Da bin ich unabhängig von elektronischen Zahlungssystemen, die auch mal ausfallen können.“