„In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate entsprechend der abflachenden Preisentwicklung auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen weiter – jedoch nur sehr allmählich – nachgeben“, heißt es im Monatsbericht für Mai, der am Mittwochmittag veröffentlicht wird. „Die nach wie vor außerordentlich hohen Preissteigerungen bei nicht energetischen Komponenten, der noch spürbare Preisdruck entlang der Lieferketten sowie das kräftige Lohnwachstum wirken dem dämpfenden Beitrag der rückläufigen Energiepreise entgegen“, schreiben die Autoren weiter.
Für das zweite Quartal 2023 erwartet die Bundesbank, dass wie Wirtschaftsleistung „wieder leicht ansteigen“ wird. Nachlassende Lieferengpässe, das hohe Auftragspolster und die gesunkenen Energiepreise begünstigen die Fortsetzung der Erholung in der Industrie. „Dies dürfte auch die Exporte stützen, zumal die globale Konjunktur wieder etwas Tritt gefasst hat“, heißt es dazu im Monatsbericht. Die realen Nettoeinkommen der privaten Haushalte sollten demnach aufgrund der kräftigen Lohnsteigerungen trotz weiter hoher Inflation „zumindest nicht weiter sinken“, so die Bundesbank. „Der private Konsum dürfte daher in etwa stagnieren.“ Im Bau rechnet die Bundesbank dagegen mit einem Rückgang der Produktion: „Die stark gesunkene Nachfrage dürfte ihren Tribut zollen, und der zuvor stützende Effekt von der milden Witterung entfällt“, heißt es dazu im Monatsbericht.