Bundesbank hält Immobilien weiter für „überbewertet“

Die Bundesbank hält Immobilien in Deutschland weiter für "überbewertet" und erwartet Preiskorrekturen nach unten.

Das steht im neuen Monatsbericht für August, der am Montag veröffentlicht wurde. Im Jahresmittel 2022 seien Wohnimmobilien in Deutschland gemäß Bundesbank-Modell wie schon im Jahr zuvor zwischen 20 und 30 Prozent überbewertet gewesen.

In über 90 Prozent der 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte seien die Preise „losgelöst“ von Fundamentaldaten gewesen. „Aus dem Befund weiterhin bestehender Überbewertungen ergibt sich ein Potenzial für weitere – möglicherweise spürbare – Preiskorrekturen“, schreibt die Bundesbank. Eine Befragung von Haushalten habe zudem ergeben, dass immer weniger Menschen steigende Immobilienpreise erwarten. „Viele der befragten Haushalte passten ihre Erwartungen künftiger Bewertungen innerhalb des vergangenen Jahres also nach unten an“, heißt es im Monatsbericht. Einen plötzlichen Crash erwartet die Bundesbank allerdings nicht, obwohl die Immobilienpreise laut aktuelleren Daten schon teils deutlich nachgegeben haben. „Die Befragungsdaten für 2023 deuten auf eine breit angelegte, überschaubare Ermäßigung der spekulativen Komponenten hin und nicht auf drastische Korrekturen“, so die Bundesbank, die aber einräumt, dass ihre Befunde „besonderer Unsicherheit“ unterlägen, weil die statistische Erfassung und Einschätzung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien zuletzt schwieriger geworden sei. „Seit Beginn der Energiekrise 2022 dürfte sich der Stellenwert des Energieeffizienzgrades bei der Preisfindung am Immobilienmarkt erhöht haben“, so die Bundesbank. Der Immobilienpreisindex EPX von Europace, der auf echten Transaktionen beruht und monatlich ermittelt wird, zeigt seit dem Hoch im Sommer 2022 einen Rückgang der Kaufpreise von etwa sieben Prozent, bei Eigentumswohnungen sogar um rund zehn Prozent.




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