„Wenn die Exportrestriktionen kommen, kann sich die Technologie in Europa erstmal nicht weiter entwickeln“, sagte Andreas Bett, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg, dem „Spiegel“. Frank Asbeck, langjähriger Chef des inzwischen insolventen Bonner Konzerns Solarworld, sagte in diesem Zusammenhang: „Wer Module vertreibt oder Solarparks baut, bekommt jetzt Angst, dass Lieferungen aus China jederzeit gestoppt werden könnten.“
Das chinesische Handelsministerium will Maschinen für Rohstoffe und Vorprodukte von Solarmodulen in einen Katalog von Technologien aufnehmen, deren Export eingeschränkt wird. Dann bräuchten chinesische Unternehmen, die diese Anlagen ausführen wollen, eine behördliche Genehmigung. Die Volksrepublik dominiert den Weltmarkt für Solarmodule und deren Komponenten; zudem sind die zehn größten Maschinenhersteller dort ansässig. Ohne deren Anlagen wären Europäer und Amerikaner kaum in der Lage, eigene Produktionsstätten für Solarmodule oder deren Vorprodukte zu errichten. „Wir haben seit Jahren vorausgesagt, dass so etwas kommt, aber die Europäer sind dem süßen Gift der billigen Module erlegen“, sagte Gunter Erfurt, Chef von Meyer Burger, zum Thema Exportbeschränkungen. Das Unternehmen produziert seine Sonnenkollektoren unter anderem im einstigen Solar Valley im sachsen-anhaltinischen Bitterfeld-Wolfen. Deutsche Solarunternehmen zählten Anfang des Jahrtausends weltweit zu den Vorreitern – viele wurden dann aber von der chinesischen Billigkonkurrenz verdrängt und gingen pleite.