Vor dem Autogipfel am Montag fordert der Vorstandsvorsitzende des Zulieferers Continental, Nikolai Setzer, die Autoindustrie zu mehr Kooperation auf.
„Für die Branche ist in einem solchen Umfeld wichtig, dass wir noch enger zusammenarbeiten, vor allem in der Softwareentwicklung“, sagte Setzer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Da ist eine Komplexität entstanden und nimmt noch weiter zu, die kein Unternehmen allein beherrschen kann.“ Auch Setzer ist zu dem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingeladen, zu dem sich am Nachmittag die Manager deutscher Automobilunternehmen zusammenschalten.
Setzer, seit knapp vier Jahren an der Konzernspitze, treibt die Aufteilung des Unternehmens mit Hochdruck voran. Trotz Branchenkrise sei er „zuversichtlich“, die Elektroniksparte Automotive wie geplant bis Ende kommenden Jahres abzuspalten. Auch in der Industriesparte Contitech rückt eine Ausgliederung näher. Ihr Geschäft mit Gummiprodukten für die Autobranche, das Geschäftsfeld OESL mit 18.000 Mitarbeitern in 15 Ländern, will Conti laut Setzer noch im vierten Quartal potenziellen Käufern und Partnern vorstellen.
Auf dem Weg zu mehr Eigenständigkeit der Sparten will Conti bis Ende 2025 eine „schlanke, fokussierte Holding“ schaffen. Dafür werden Konzernfunktionen in die Unternehmensbereiche verlagert, wie Setzer ankündigt. In der Branche gilt als denkbar, dass Conti nach der Automotive-Abspaltung auch den Rest des Unternehmens teilt, die Reifen und Contitech. Setzer sagte der FAZ, das Management gehe „Schritt für Schritt“. Der Fokus liege jetzt voll auf dem Spin-off von Automotive. „Mit unserem neuen Aufbau schaffen wir alle Optionen, um uns je nach Entwicklung unserer Kunden und Märkte noch flexibler aufzustellen und unsere Chancen bestmöglich zu nutzen.“
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