Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 15.870 Punkten berechnet, 0,9 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten am Mittag die Aktien von Adidas und Covestro.
Der Kunststoffkonzern hatte zuletzt optimistische Gewinnerwartungen mitgeteilt. Am Nachmittag werden die Anleger mit Interesse nach Washington schauen, wenn die aktuellen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden. Nach den Zinsentscheidungen komplettiere der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag den Datensatz, den Investoren als Grundlage für ihre Investitionsentscheidungen der kommenden Wochen nehmen dürften, sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. „Zeigt der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin keine Anzeichen von Schwäche, bleibt der potenzielle Lohndruck die Gefahr für eine hartnäckige Inflation und damit auch einen weiterhin straffen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank“, fügte er hinzu. Das Fehlen expliziter Prognosen für die Zinsentwicklung der Europäischen Zentralbank einerseits und der dennoch weiterhin „restriktive Tenor“ von Präsidentin Christine Lagarde während der Pressekonferenz stellten den „feinen Balanceakt“ dar, „um sowohl die Falken als auch die Tauben im EZB-Rat zufriedenzustellen“. „Der neu gewonnene Status der Europäischen Zentralbank als Vorreiterin der geldpolitischen Straffung stellt Lagarde vor eine Auseinandersetzung mit Investoren, die bezweifeln, wie lange die Eurozone ihren eigenen Kurs bestimmen kann“, so der Marktanalyst. Die Erfahrung der Vergangenheit zeige, dass jede Abweichung nicht von Dauer sein werde. „Die US-Regionalbanken PacWest, First Horizon und Western Alliance sorgen derweil allesamt für Schweißperlen auf den Stirnen der Anleger“, so Oldenburger. Die „Talfahrt“ ihrer Aktien verstärkte die Besorgnis über den Sektor und die damit verbundenen Konsequenzen eines „Credit Crunchs“ weiter. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,1029 US-Dollar (+0,14 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9067 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 73,98 US-Dollar, das waren 2,0 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.