Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 14.892 Punkten berechnet und damit knapp 0,1 Prozent höher als am Vortag. Nach der zuletzt tagelangen Verlustserie bleibe die Stabilisierung „eine wacklige Angelegenheit“, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Handelstag.
Mit der morgigen Sitzung der Europäischen Zentralbank nähere sich dem Markt der nächste Störfaktor. „Eigentlich hat die Notenbank wenig Spielraum für weitere Zinserhöhungen, legt man die Wirtschaftsdaten der vergangenen Wochen zu Grunde. Die aktuelle Geldpolitik ist alles andere als locker und Europas Wirtschaft versucht weiterhin die Folgen abzufedern.“ Eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal sei aktuell das wahrscheinlichste Szenario.
Damit steht allerdings auch ein möglicher Katalysator für eine Fortsetzung der aktuellen Erholung am Aktienmarkt im Raum, falls die EZB die Füße stillhält. Bei den Anleiherenditen gibt es nach dem Turnaround am Montag Anzeichen für einen Höhepunkt: Fallen sie weiter, könnte dies kurzfristig auch für eine Entspannung am Aktienmarkt sorgen. Der Aufwärtstrend in den Renditen, der durch die Erwartung genährt wurde, dass Fed und EZB im Kampf gegen die Inflation die Zinssätze noch lange Zeit hochhalten, könnte sich dem Ende nähern. „Denn mit einer Rendite von fünf Prozent der zehnjährigen US-Bonds hat der Anleihemarkt die Arbeit für die Notenbanken erledigt, die sich jetzt eigentlich getrost zurücklehnen können“, sagte Oldenburger.
Während Microsoft-Aktien nach den Zahlen die Gunst der Anleger genießen, kommt es in den Aktien von Alphabet zu einem Ausverkauf. Dafür verantwortlich sind die unterschiedlichen Trends in den Cloud-Geschäften der beiden Unternehmen. Während Microsofts Cloud-Sparte die Erwartungen übertraf und das beste Umsatzwachstum seit sechs Quartalen erzielte, nährt Alphabets Entwicklung in diesem Segment Befürchtungen hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0593 US-Dollar (+0,01 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9441 Euro zu haben.
Der Ölpreis stieg deutlicher: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 88,39 US-Dollar, das waren 32 Cent oder 0,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.