Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.166 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Start konnte der Dax am Vormittag seine Gewinne ausbauen und diese im weiteren Tagesverlauf halten.
„Der November ist fast vorbei und es war bislang der zweitbeste Monat für den Deutschen Aktienindex in diesem Jahr, nur übertroffen vom Januar, als der Index gut neun Prozent zulegen konnte“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „In den vergangenen vier Wochen haben sich Stimmung und Erwartungshaltung in Sachen Geldpolitik komplett gedreht. Die überwiegende Mehrheit der Anleger rechnet jetzt fest mit einer ersten Zinssenkung der Fed spätestens im Sommer kommenden Jahres.“ Andere gingen gar von einer harten Landung der US-Wirtschaft und infolgedessen einer noch aggressiveren Lockerung der Geldpolitik in 2024 aus, so Oldenburger. „In Deutschland ist es jetzt ebenfalls amtlich, dass sich die Inflation deutlich abschwächt. Die Inflationsrate war im November mit 3,2 Prozent so niedrig wie seit Juli 2021 nicht mehr“, sagte der Marktanalyst. Dämpfend habe sich vor allem der starke Preisrückgang der Energiepreise ausgewirkt. „Damit ist klar, dass auch die Europäische Zentralbank den Autopiloten für Zinserhöhungen bald abschalten dürfte. Sie muss ab sofort in ihren Entscheidungen die Konjunkturdaten kritischer würdigen und bei einer sich verstetigenden Schwäche der europäischen Wirtschaft ebenfalls über Zinssenkungen nachdenken“, so Oldenburger.
Bis kurz vor Handelsschluss stand ein Großteil der Dax-Titel im Plus, einzig die Papiere von Beiersdorf, Hannover Rück, Münchener Rück, RWE, Symrise und Covestro hatten Verluste zu verzeichnen. An der Spitze der Handelsliste standen die Infineon-Aktien. Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Dezember kostete 40 Euro und damit sechs Prozent weniger als am Vortag.
Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 82,06 US-Dollar, das waren 38 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0965 US-Dollar (-0,25 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9120 Euro zu haben.