Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.997 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Tagesstart ließ der Dax zunächst etwas nach.
Am Nachmittag zeigten sich Anleger dann optimistischer, da die zuvor verkündeten US-Inflationsdaten besser ausgefallen waren als befürchtet. „Die US-Verbraucherpreise sind im Juli mit einer Jahresrate von 3,2 Prozent und damit stärker als im Vormonat gestiegen, jedoch etwas geringer als von Ökonomen erwartet. Doch der Abwärtstrend seit Juli vergangenen Jahres ist gebrochen“, kommentierte Konstantin Oldenbuerger, Marktanalyst bei CMC Markets, das Börsengeschehen. „Der Anstieg ist jedoch weniger auf eine sich erholende Wirtschaft zurückzuführen als vielmehr auf die Art und Weise, wie die Inflation gemessen wird, denn die Gesamtinflationsrate spiegelt den Vergleich mit den Preisen des Vorjahres wider. Und da vor zwölf Monaten der Peak mit raschen Zuwächsen erreicht wurde, werden die Vorjahresvergleiche für den Rest des Jahres aufgrund des Basiseffekts weniger günstig ausfallen.“ Es gebe zwar weiterhin Anzeichen für eine Abkühlung oder Disinflation, aber der starke Rückgang der Energiepreise dürfte erst einmal vorbei sein, so Oldenburger. „Was die Fed betrifft, so will sie sich eher auf die Kerninflation konzentrieren, die die Energiepreise zwar größtenteils ausklammert. Aber wenn die Energiekosten weiter steigen, gibt es keinen Grund, warum sie ihre Aufmerksamkeit nicht wieder auf die Gesamtinflation richten sollte.“ Bis kurz vor Börsenschluss standen die Allianz-Aktien an der Spitze der Kursliste in Frankfurt, nachdem die Quartalszahlen des Versicherungskonzerns die Erwartungen übertrafen. Enttäuscht zeigten sich Anleger hingegen von gesunkenen Gewinnen bei Siemens, die zu großen Teilen auf die Schwierigkeiten bei Siemens Energy zurückzuführen sind. Die Papiere beider Konzerne rangierten am Ende der Dax-Liste. Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im September kostete 37 Euro und damit sieben Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 86,75 US-Dollar, das waren 80 Cent oder 0,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag stärker. Ein Euro kostete 1,1012 US-Dollar (+0,33 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9081 Euro zu haben.