Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.189 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem Tagesstart im Plus legte der Dax am frühen Nachmittag weiter zu, bevor er im weiteren Verlauf wieder auf das Vormittagsniveau sank.
Konjunkturdaten aus den USA gaben dem Aktienindex am Freitag Rückenwind. „Manchmal läuft auch an der Börse alles nach Drehbuch. Erst nährt eine stillhaltende US-Notenbank die Hoffnungen auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus und zwei Tage später signalisiert der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober genau die Abkühlung, die das Szenario einer geldpolitischen Trendwende realistisch erscheinen lässt“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets, den Handelstag. Die US-Wirtschaft habe im Oktober rund 150.000 neue Stellen geschaffen.
„Die Zahl liegt damit nicht nur weit unter dem durchschnittlichen monatlichen Zuwachs von 258.000 Jobs in den vergangenen 12 Monaten. Der Stellenaufbau war auch nur halb so hoch wie noch einen Monat zuvor“, so Oldenburger. „Auch das Lohnwachstum verliert an Dynamik. Der Arbeitsmarktbericht bestätigt damit in eindrucksvoller Weise, dass die US-Wirtschaft ihr bislang rasantes Tempo verlangsamt, wobei es sich aber nur eine Normalisierung und noch keine Rezession handelt.“
Rein fundamental habe sich für den Markt nichts verändert, sagte der Marktanalyst. „Jedoch wurden einige Weichen gestellt, die die noch zu Wochenbeginn mies gelaunten Anleger auf einmal in Feierstimmung versetzten.“ Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Siemens Energy, Zalando und Vonovia an der Spitze der Dax-Liste. Das Schlusslicht bildeten derweil die Papiere der Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück.
Unterdessen sank der Gaspreis geringfügig: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Dezember kostete 49 Euro. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund neun bis elf Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank hingegen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 85,97 US-Dollar, das waren 88 Cent oder 1,0 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag deutlich stärker.
Ein Euro kostete 1,0738 US-Dollar (+1,14 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9313 Euro zu haben.