Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.766 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Die Anleger warteten offenbar auf den Impuls aus Washington, wo die Fed am Abend ihren Zinsentscheid verkünden wird.
An einem solchen Tag könne man die Frankfurter Börse eigentlich auch zulassen, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Dabei geht es um 20 Uhr noch nicht einmal um die Entscheidung selbst, denn hier ist ein Stillhalten der Fed ausgemachte Sache; spannend wird es erst eine halbe Stunde später auf der Pressekonferenz von Jerome Powell“, ergänzte er. Der Markt preise für 2024 aggressive Zinssenkungen ein, die aber gerade dann nicht kommen könnten, sollten sich die Finanzierungsbedingungen über die Anleihemärkte weiter in dem Tempo verbessern, wie sie es gerade täten. Grundsätzlich müsse man Zinssenkungen auch im Kontext einer wirtschaftlichen Abschwächung oder gar Rezession skeptisch sehen. „Die Fed hat in der Vergangenheit die Zinsen sogar noch schneller und aggressiver gesenkt als die 125 Basispunkte, die derzeit für das kommende Jahr erwartet werden. Frühere Kehrtwenden – um 500 Basispunkte von 2007 auf 2008 und 225 Basispunkte von 2019 auf 2020 – fanden vor dem Hintergrund einer Rezession statt und gingen mit zweistellig prozentualen Einbrüchen am Aktienmarkt einher.“ Sobald die Fed beschließe, von einer restriktiven in eine expansive Haltung überzugehen, neige sie dazu, mehr zu tun, als nötig wäre. Dies gelte für beide Richtungen, sagte Oldenburger. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0787 US-Dollar (-0,08 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9271 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 73,79 US-Dollar, das waren 55 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.