Zum Wochenausklang hat der Dax deutlich nachgelassen und nur noch knapp über der Marke von 18.000 Punkten geschlossen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.002 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
Die größten Abschläge gab es kurz vor Handelsschluss bei Continental, Rheinmetall und der Commerzbank, während Sartorius, Vonovia und die Deutsche Börse an der Spitze der Kursliste rangierten und entgegen dem Trend zulegten.
„Der Schock über das Ergebnis der Europawahl und die nun anstehenden Neuwahlen in Frankreich sitzt nicht nur an der Börse in Paris, sondern auch in Frankfurt tief“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Die politische Unsicherheit habe in dieser Handelswoche jegliche positive Sogeffekte von der Wall Street überlagert, die nach schwächeren Inflationsdaten und einer alles in allem nicht weiter störenden Fed-Sitzung ihren Rekordlauf ungehindert fortsetzen konnte.
„Im Gegenteil: Der Cocktail aus politischer Unsicherheit und den Androhungen von Strafzöllen gegen chinesische Elektrofahrzeuge drückte den Deutschen Aktienindex heute unter die Marke von 18.000 Punkten“, so Oldenburger. „Sämtliche Unterstützungen hielten dem aufgekommenen Verkaufsdruck nicht stand.“ Die nächste Woche dürfte damit ganz im Zeichen des Versuchs einer Stabilisierung stehen, mehr sollte in der aktuellen Situation nicht drin sein.
„Sollte sich die Stimmung nicht bald wieder drehen, droht dem Dax ein Sommerloch, dessen Tiefe noch nicht abschätzbar ist“, so der Marktexperte weiter. Man könne nur hoffen, dass Chinas Präsident Xi einen kühlen Kopf bewahre, die Eskalationsspirale nicht weiter drehe und es am Ende vielleicht doch zu einer diplomatischen Lösung im Handelsstreit komme. „Dies wäre wichtig für den deutschen Automobilstandort, die damit verbundenen Arbeitsplätze und auch den Dax.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,0698 US-Dollar (-0,39 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9348 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 17 Uhr deutscher Zeit 82,47 US-Dollar; das waren 28 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.