Der Dax ist am Freitagmorgen kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 17.945 Punkten berechnet, nur knapp über dem Schlussniveau vom Vortag.
Am unteren Ende der Kursliste fand sich Vonovia wieder. Der Wohnungskonzern hatte am Donnerstagabend deutliche Verluste für das Jahr 2023 veröffentlicht.
„Der Deutsche Aktienindex hat sich dazu entschieden, sich die 18.000er-Marke erst einmal wieder von unten anzuschauen“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. Die Angst vor einer erneuten Beschleunigung der Inflation in den USA habe die Kurse spätestens seit der Veröffentlichung der Erzeugerpreise am Donnerstagnachmittag im Griff. „Nach den Verbraucherpreisen sind auch diese im Februar stärker gestiegen als erwartet und haben damit den Zinssenkungsfantasien einen Dämpfer verpasst“, so Stanzl weiter.
„Die Investoren rund um den Globus dürften den 20. Juni in ihrem Kalender mittlerweile rot markiert haben. Dann wird die Federal Reserve die Zinsen das erste Mal wieder senken, so zumindest die Erwartungen im Markt.“ Doch der Termin wackele. Notenbankchef Powell könnte gezwungen sein, seine lockere Haltung gegenüber der Geldpolitik aufzugeben. „Wenn er das täte, ginge ein Ruck durch die Märkte. Mit einer 54-prozentigen Wahrscheinlichkeit preist der Markt noch eine Zinssenkung im Juni, gestern Morgen vor der Veröffentlichung der Erzeugerpreise waren es noch 64 Prozent.“
Am Freitag verfielen weltweit Optionen und Futures im Wert von 4.000 Milliarden Dollar. „Hexensabbat, das Wort zumindest klingt mystisch, und letztendlich ist es das auch: ein Mythos. Im Vorfeld wird immer darüber geschrieben, aber wenn das Ereignis vorbei ist, ist der Erkenntnisgewinn in der Regel gering.“ Es gebe einfach zu viele Einflussfaktoren für den Aktienmarkt, als dass es Sinn mache, aus diesem Termin Marktbewegungen, Wendepunkte oder gar Kursziele abzuleiten. „Statistisch zumindest lässt sich für und nach dem Hexensabbat keine typische Entwicklung an der Börse vorhersagen“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0882 US-Dollar (-0,02 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9190 Euro zu haben. Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 84,98 US-Dollar, das waren 44 Cent oder 0,5 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.