Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Montag zunächst Kursgewinne verzeichnet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 18.490 Punkten berechnet, was einem Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag entspricht. An der Spitze der Kursliste rangierten Merck, Zalando und Siemens Healthineers, am Ende Beiersdorf, Henkel und BASF.
„Die Anleger erhalten in dieser Woche genau die Informationen über die Themen, die sie in den vergangenen Wochen am meisten umtrieben: Die Geldpolitik und die Profitabilität der Investitionen in Künstliche Intelligenz“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets.
Die US-Notenbank werde am Mittwoch ganz konkrete vorbereitende Schritte einleiten müssen, was eine Zinssenkung im September anbelange. „Alles andere wäre eine große Überraschung.“ Sie werde sich zwar das Hintertürchen der Datenabhängigkeit ihrer Geldpolitik offenlassen, aber noch konkreter als bislang eine Zinswende andeuten, ist Stanzl überzeugt. „Lässt die Fed Zweifel offen, könnten die Arbeitsmarktdaten am Freitag die Markterwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung im September noch einmal beeinflussen.“
„Die starke Korrektur bei Technologieaktien hat die Anleger sensibel werden lassen gegenüber Themen wie der Kostenentwicklung bei den Investitionen in Künstliche Intelligenz“, fügte der Marktexperte hinzu. Open AI solle Berichten zufolge nach wie vor keine Gewinne schreiben, vielmehr noch: Der Jahresverlust könnte fünf Milliarden US-Dollar betragen.
„Es könnte auch ein Thema werden in der Bilanzpressekonferenz von Microsoft, die mit Open AI kooperieren. Auch bei Meta, das einen Open-Source-Ansatz bei der Entwicklung einer eigenen Künstlichen Intelligenz gewählt hat, dürfte die Frage zu beantworten sein, wie die Unternehmen KI so monetarisieren, dass am Ende für die Anleger eine höhere Gewinnmarge übrig bleibt.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0850 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9217 Euro zu haben.
Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 81,22 US-Dollar; das waren 9 Cent oder 0,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.