Um 9:30 Uhr standen rund 15.530 Punkte auf der Anzeigetafel im Frankfurter Börsensaal und damit 0,3 Prozent mehr als am Vortag. Der am Morgen vom Statistischen Bundesamt gemeldete Rückgang der Wirtschaftsleistung, der stärker als noch Ende Januar geschätzt ausfiel, konnte Anleger nicht davon abhalten, auf breiter Front einzukaufen.
Dabei bleibe der Ukraine-Krieg ein Unsicherheitsfaktor, „obwohl an der Börse in den letzten Monaten ein Gewöhnungseffekt zu beobachten war“, wie es in einer am Morgen von der Commerzbank veröffentlichten Marktanalyse heißt. Wegen der schwächeren Konjunktur sowie anhaltend hohen Material- und sonstigen Inputkosten dürften die Analysten ihre Gewinnerwartungen weiter nach unten revidieren. Angesichts der anhaltenden hohen Inflationsraten würden die Notenbanken die Zinsen voraussichtlich weiter erhöhen, so die Commerzbank. Papiere des Werkstoffherstellers Covestro waren am Morgen besonders gefragt und legten über drei Prozent zu, gefolgt von Heidelbergcement und den typischen Konsumtiteln Adidas und Zalando. Letztere dürften von der sich kontinuierlich bessernden Konsumstimmung profitieren, von der die GfK am Morgen berichtet hatte. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0589 US-Dollar (-0,06 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9444 Euro zu haben.