Der Dax ist am Montag freundlich in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 17.965 Punkten berechnet und damit 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Vonovia, Siemens Energy und Rheinmetall, am Ende die Deutsche Bank, Adidas und die Münchener Rück.
„Die Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche dürfte die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Die Zuversicht der Fed in die Schnelligkeit der Abnahme der Inflation hat in den vergangenen Monaten gelitten, dennoch sollte sie weiterhin Vertrauen in den grundsätzlichen disinflationären Trend haben.“
Die Anleger hätten dementsprechend ihre Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Pfads der Fed deutlich angepasst. „Die Wahrscheinlichkeit für eine Juni-Senkung preist der Markt nur noch mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,4 Prozent.“ Bei einer entsprechenden Zurückhaltung von Fed-Chef Powell am Mittwoch könnte der erwartete erste Termin für eine Zinssenkung ganz schnell auf den 31. Juli rutschen, was die Börse weiter verunsichern dürfte.
„Im Vergleich zum Vorjahr sehen wir seit einer Woche eine verringerte Liquiditätsversorgung durch Geschäftsbanken in den USA“, so Stanzl. „Das liegt an einem Basiseffekt, da Bankeinlagen bei der US-Notenbank vor einem Jahr stark gestiegen waren.“ In den kommenden zwei Wochen sei also in Sachen Liquidität „ein wenig Sand im Getriebe des Bullenmarktes“, bevor wieder positive Basiseffekte ab Anfang April wirken könnten.
„Das bedeutet aber nicht, dass die Rally am Aktienmarkt jetzt zu Ende sein muss“, fügte der Marktexperte hinzu. Es werde nur etwas schwieriger werden für Aktien, weiter zu steigen und die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. „Im Deutschen Aktienindex bleibt das Niveau von 18.156 Punkten als technisch ableitbares Ziel bestehen. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0896 US-Dollar (+0,09 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9178 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 85,88 US-Dollar; das waren 54 Cent oder 0,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.