Dax startet vor BIP-Daten kaum verändert in den Handelstag

Der Dax ist am Dienstagmorgen kaum verändert in den Handelstag gestartet.

Der Dax ist am Dienstagmorgen kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.960 Punkten berechnet, 0,1 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Aktuell wird das Börsengeschehen von einer Datenflut geprägt: Am Vormittag stehen neue Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt für Deutschland und den Euroraum an. Außerdem werden zurzeit etliche Geschäftszahlen veröffentlicht.

„Anleger hoffen, dass die Quartalszahlen der `Glorreichen Sieben` aus den USA sowie die Sitzung der US-Notenbank ein neues Kursfeuerwerk an der Wall Street entzünden“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Die Bewertung im Dax liegt immer noch ein Drittel unter der des S&P 500. Die SAP-Aktie als Schwergewicht könnte von einer neuen Regelung profitieren, wonach Aktien im Dax künftig maximal 15 statt wie bislang zehn Prozent Gewicht erlangen können.“ Damit gewinne der Index mehr KI- und Cloud-Fantasie hinzu, was ihn attraktiver für Anleger werden lasse. Die hohe Gewichtung der Gewinner-Aktien sei auch gerade das, was den US-Indizes zu ihrer Performance verhelfe: „Apple, Amazon, Alphabet, Meta Platforms und Microsoft sind jetzt 10,5 Billionen Dollar schwer, das sind gut 50 Prozent Marktkapitalisierung des Nasdaq 100.“

„Die US-Regierung wird sich weniger als geplant verschulden. Das ist eine gute Nachricht für Anleger, weil es die Renditen am Markt drückt und es wirkt im Grunde wie eine kleine Zinssenkung“, so Stanzl weiter. „Microsoft steigt vor den Quartalszahlen auf ein neues Rekordhoch und ist jetzt an der Börse über drei Billionen Dollar wert.“ Bei den Zahlen werde ein Umsatzsprung um 16 Prozent erwartet, das wäre das höchste Wachstum seit zwei Jahren. Gerade das Azure-Segment könnte sich dabei positiv hervorheben. Microsofts Zusammenarbeit mit OpenAI sei stark und die Wahrnehmung der Anleger, dass das Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz führend sei, bleibe intakt. Dabei werde sich die gerade gestartete Einführung des KI-Tools Copilot noch gar nicht in den Quartalszahlen widerspiegeln. Es sorge aber für Fantasie vor allem für das Umsatzwachstum später im Jahr. Anleger wollten am Abend genau wissen, wie Copilot monetarisiert werden soll.

„Der Preiskrieg bei Elektrofahrzeugen führt zu einer Enttäuschung in den Quartalszahlen des chinesischen Elektroautoherstellers BYD“, so der Marktexperte. Die Zahlen zeigten, dass es auch für chinesische Elektroautohersteller nicht einfach sei, in diesem Markt bei wachsendem Preisdruck zu bestehen. „Obwohl BYD im vierten Quartal über 14 Prozent mehr Autos als im Vorquartal auslieferte, fällt der Gewinn vorläufigen Unternehmensprognosen zufolge um 15 Prozent bis zu einem Drittel.“

BYD setze im Preiskrieg in Chinas Elektroautomarkt klar auf Marktanteile und wolle Konkurrenten wie Tesla verdrängen. „Tatsächlich konnte in dieser Hinsicht ein Erfolg verbucht werden: BYD hat leicht mehr als die für 2023 beabsichtigten drei Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Das Unternehmen steht dennoch weiterhin unter dem Verdacht, unfaire staatliche Subventionen erhalten zu haben, um Elektroautos in die EU günstiger verkaufen zu können.“ Der Margendruck und die geopolitischen Spannungen hängten über dem Aktienkurs wie ein Damoklesschwert und ließen die Aktie weiter abstürzen. „Gegenüber dem Jahreshöchststand 2023 hat die Aktie bereits über 37 Prozent an Wert verloren“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagmorgen etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0821 US-Dollar (-0,11 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9241 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 82,44 US-Dollar, das waren 4 Cent oder 0,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.




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