Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 15.410 Punkten berechnet, 0,6 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. Besonders deutliche Zuwächse gab es bei den Aktien von Adidas und der Commerzbank.
Die Bank hatte zuletzt angekündigt, ihre Gewinne künftig verstärkt an die Aktionäre ausschütten zu wollen. Die zentrale Zahl des Tages ist die Inflationsrate für den Euroraum. „Den Schätzungen und Markterwartungen zufolge ist die Inflationsrate für die gesamte Eurozone sogar auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2021 gefallen“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Sollte sich das bewahrheiten, nehme das einigen Druck von der EZB, ergänzte er.
„Die Negativserie beim Dax ist fürs Erste durchbrochen.“ Ein positiver Handelstag nach zuvor fünf negativen in Serie sei allerdings kein Grund zur Entwarnung. Die Situation bleibe unverändert angespannt. „Ohne nachhaltig positive Nachrichten werden die Käufer nicht in großem Stil an den Aktienmarkt zurückkehren“, so der Marktanalyst.
Im Moment sei schon positiv, dass der Dax nicht unmittelbar Kurs auf die Marke von 15.000 Punkten nehme. „Aktien bekommen immer stärkere Konkurrenz durch Anleihen: Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen ist gestern bis auf 3,16 Prozent geklettert, 30-jährige US-Staatsanleihen wurden gestern in der Spitze mit einer Rendite von 4,81 Prozent gehandelt, kurzlaufende Anleihen werden in den USA mit der höchsten Rendite seit 17 Jahren gehandelt.“ Da sei absolut nachvollziehbar, wenn die Aktienquoten in den Portfolios ab- und die Anleihenquoten zunähmen. „Auch der Goldpreis leidet unter den immer höheren Anleihenzinsen: Die hohen Renditen führen im Moment dazu, dass das unverzinste Edelmetall weniger nachgefragt wird; mittlerweile steht der Goldpreis so niedrig wie zuletzt vor 6 Monaten.“
Für ein Umfeld mit so hoher Unsicherheit sei das bemerkenswert, sagte Altmann. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen stärker. Ein Euro kostete 1,0596 US-Dollar (+0,29 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9438 Euro zu haben. Der Ölpreis sank unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 95,21 US-Dollar, das waren 17 Cent oder 0,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.