Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 15.985 Punkten berechnet, was einem Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem Handelsschluss am Vortag entspricht. An der Spitze der Kursliste standen die Aktien von Continental, BASF und Rheinmetall, die größten Abschläge gab es bei BMW, SAP und der Porsche-Holding.
Die Anleger warteten am Vormittag unter anderem auf die Veröffentlichung des neuen Ifo-Geschäftsklimaindex: Der Index gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. „Verkäufer sind an der Frankfurter Börse gerade Mangelware“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Mit einem deutschen Aktienindex in der Nähe der 16.000er-Marke hält der Optimismus auch am heutigen Black Friday an, weil Anleger hoffen, dass der Einzelhandel von den zahlreichen Rabatten profitieren wird.“ Der Arbeitsmarkt in den USA sei weiterhin sehr robust und die Löhne stiegen, während die Inflation nachlasse. „Die Menschen haben durch wachsende Realeinkommen also zumindest rein rechnerisch mehr Geld in der Tasche und das dürfte sich grundsätzlich positiv auf das Einzelhandelsgeschäft auswirken“, so Stanzl. Die Anleger fürchten unterdessen, dass eine Art Regierungsshutdown wie in den USA nun auch in Deutschland Realität werden könnte, auch wenn dies wohl durch ein erneutes Aussetzen der Schuldenbremse vermieden werden kann. „Die Ratingagenturen Fitch und Moody`s dürften das politische Treiben in Berlin genau beobachten, folgt es doch derselben Kritik einer schlechten Regierungsführung, die man schon der Regierung in Washington vorwarf und die bereits zu einer Abstufung der Bonität der USA geführt hatte, während ein zweites Rating noch geprüft wird“, so der Marktexperte. Noch sei aber unklar, wie sich die Haushaltskrise auf das Geschäftsklima hierzulande auswirken werde: Der Ifo-Index am Freitag werde das Thema wegen seiner zeitlichen Aktualität noch nicht erfassen: „Die Datenerhebung findet in der Regel in der ersten Hälfte des Monats statt, die Ergebnisse werden dann am Ende, also heute veröffentlicht“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagmorgen kaum verändert. Ein Euro kostete 1,0911 US-Dollar (+0,05 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9165 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 81,51 US-Dollar; das waren 9 Cent oder 0,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.