Der Dax ist am Freitag schwächer in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.675 Punkten berechnet, 0,3 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.
„Es ist wieder Optionsverfall: Der Mai zählt zwar zu den kleineren Verfall-Terminen, größere und überraschende Bewegungen sind aber trotzdem jederzeit möglich“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Mit dem Put mit einem Basispreis bei 15.000 Punkten verfällt beim Dax heute die siebtgrößte aller offenen Positionen. Allerdings liegt der Basispreis hier zu weit vom aktuellen Indexstand entfernt, um den Markt noch zu beeinflussen.“ Bei den Calls liege die entscheidende Marke tatsächlich bei 19.000. Mit mehr als 5.000 Kontrakten laufe hier eine große Position aus.
„Die Berichtssaison ist beim Dax seit gestern beendet und damit steht fest, dass die Gewinne der 40 Dax-Werte in der Summe im Jahresvergleich zurückgegangen sind.“ In Verbindung mit dem aktuellen Indexstand bedeute das ein 27-Monats-Hoch beim Kurs-Gewinn-Verhältnis. Damit liege das KGV jetzt erstmals wieder leicht über dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Damit nähmen die Risiken von der Bewertungsseite zu.
„Aus China kommen gemischte Daten: Während die Industrieproduktion im Reich der Mitte stärker als erwartet zugelegt hat, ist der relative geringe Anstieg der Einzelhandelsumsätze eher enttäuschend.“ Damit werde die zuletzt so imposante Rally in China und Hongkong jetzt auf eine harte Probe gestellt.
„Hier wird jetzt sicherlich viel davon abhängen, ob sich die Spekulationen über eine stärkere Unterstützung des Immobiliensektors am Ende als wahr herausstellen“, so Altmann.
Der Goldpreis konnte profitieren, am Morgen wurden für eine Feinunze 2.388 US-Dollar gezahlt (+0,5 Prozent). Das entspricht einem Preis von 70,64 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 83,78 US-Dollar, das waren 51 Cent oder 0,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.