Die Fondsgesellschaft Deka dringt angesichts der Übernahmeavancen von Unicredit auf eine schnelle Entscheidung über die künftige Führung der Commerzbank.
„Die Commerzbank ist durch den bevorstehenden Chefwechsel in dieser kritischen Phase geschwächt“, sagte Andreas Thomae, Spezialist für Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment, dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). „Der Aufsichtsrat sollte nun schnell Klarheit schaffen und zügig bekannt geben, wer die Bank künftig führen wird.“
Der Sparkassen-Fondsanbieter hält laut Bloomberg-Daten aktuell 0,48 Prozent an der Commerzbank und zählt damit zu den 20 größten Aktionären. Vorstandschef Manfred Knof hatte vergangenen Dienstag angekündigt, Ende 2025 abzutreten. Wenige Stunden später teilte Unicredit mit, mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen zu sein und Interesse an einer Komplettübernahme des Instituts zu haben. Als Favoritin für die Knof-Nachfolge gilt Vize-Chefin Bettina Orlopp.
Orlopp sei sicherlich „eine potenzielle Kandidatin“ für die Knof-Nachfolge, sagte Deka-Bankenexperte Thomae. Wichtig ist ihm jedoch vor allem eine schnelle Entscheidung. „Die Commerzbank braucht in der aktuellen Phase klare Strukturen und eine Führungspersönlichkeit, die sich mit allen Rechten und Pflichten für eine gute Zukunft des Instituts einsetzt“, fordert er.
Sollte der Aufsichtsrat eine schnelle Entscheidung anstreben, gäbe es dafür bald eine Möglichkeit. Finanzkreisen zufolge soll am kommenden Mittwoch zum Abschluss der jährlichen Strategietagung von Vorstand und Aufsichtsrat im firmeneigenen Tagungszentrum in Glashütten eine Aufsichtsratssitzung stattfinden.
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