Ziel der Generalsanierung ist es, die Pünktlichkeit und Qualität des Zugverkehrs zu verbessern. „Beide Korridore sind zentrale Bausteine im künftigen Hochleistungsnetz“, sagte Bahn-Chef Richard Lutz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
„Unser klares Ziel ist es, durch die gebündelte Erneuerung der wichtigsten Korridore noch mehr Menschen und Unternehmen für die klimafreundliche Schiene zu gewinnen.“ Für die Bauarbeiten wird die 280 kilometerlange Schnellstrecke Hamburg-Berlin dafür erstmals zwischen Juni und Dezember 2025 komplett für den Zugverkehr gesperrt. Zuvor sollen Umleitungsstrecken ertüchtigt werden, um die Zugverbindungen zwischen den beiden Städten auch während der Bauzeit zu gewährleisten. Bis 2030 will die Deutsche Bahn pro Jahr dann mindestens zwei weitere Korridore sanieren.
Das erste Modernisierungsprojekt startet bereits 2024 auf der Strecke Frankfurt/Main und Mannheim. Die Strecke Berlin-Hamburg zählt mit täglich rund 30.000 Fahrgästen zu den meistfrequentierten Städte-Direktverbindungen in Deutschland. Bereits heute verkehren die Züge dort halbstündlich nach dem angestrebten Deutschlandtakt. Während der sechsmonatigen Sanierung 2025 sollen dort zahlreiche Gleise, Weichen, Oberleitungen und Stellwerke modernisiert und die Digitalisierung des Betriebs vorangetrieben werden.
Darüber hinaus sollen Bahnhöfe neue Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme erhalten und die Barrierefreiheit ausgebaut werden. Zudem sollen Überholmöglichkeiten für Züge geschaffen werden. Die Strecke Emmerich-Oberhausen ist unterdessen eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr. Sie gilt als Teil der europäischen Eisenbahn-Transport-Schlagader zwischen Rotterdam und Genua.
Der 72 Kilometer lange Abschnitt kann aufgrund des internationalen Verkehrs nicht für einen längeren Zeitraum komplett gesperrt werden. Die Sanierung erfolgt zwischen November 2024 und Juni 2026 überwiegend durch getaktete Sperrungen und eingleisigen Betrieb. Mit einem kurzen gebündelten Eingriff soll möglichst viel Verbesserung für das Gesamtsystem erzielt werden, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der die Generalsanierung des maroden Schienennetzes zur Chefsache erklärt hat, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Die Generalsanierung wird auf dem stark ausgelasteten Teilstück der Rotterdam-Genua-Linie insbesondere die Bedingungen für den Güterverkehr wieder verbessern“, so Wissing.
Hamburg-Berlin habe bereits bewiesen, „welches Potential ein gut funktionierendes Bahnangebot auf dieser Strecke für den Klimaschutz hat“.