Das geht aus einer Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, über die das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Demnach sind die Baulandpreise in den vergangenen zehn Jahren um 83 Prozent gestiegen und damit stärker als die Baupreise, die im gleichen Zeitraum um 60 Prozent zulegten.
„Das teure Bauland ist Kostentreiber Nummer eins für den Wohnungsbau“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). In Großstädten samt Umland könne aufgrund der hohen Baulandpreise nicht mehr preisgünstig gebaut werden. „Die Politik muss sich dem Thema Bodenpreise stärker zuwenden“, forderte Körzell. Der Gewerkschaftsbund hat für seine Analyse Zahlen des Statistischen Bundesamtes der Jahre 2012 bis 2022 ausgewertet: Demnach legten die Baulandpreise in den Metropolen in den vergangenen zehn Jahren enorm zu – in München um 276 Prozent, in Berlin um 270 Prozent, in Hamburg um 189 Prozent, in Köln um 165 Prozent, in Frankfurt um 178 Prozent und in Stuttgart um 136 Prozent. Die Zahlen zeigen eklatante Unterschiede innerhalb Deutschlands: „Während ein Quadratmeter Bauland im Landkreis Spree-Neiße nur 20,23 Euro kostet, ist der Preis in München mit 5.434 Euro fast 300-mal so hoch“, heißt es in dem Bericht. Bundesweit kostete ein Quadratmeter Bauland im vergangenen Jahr durchschnittlich 236 Euro und damit 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Konkret fordert DGB-Vorstandsmitglied Körzell mit Blick auf die hohen Baulandpreise: „Die Politik muss den Kommunen ein preislimitiertes Vorkaufsrecht einräumen und Baugebote vereinfachen.“ Zudem solle es einen Zugriff auf Wertsteigerungen von Bauland geben: „Gewinne aus Bodenwertsteigerungen müssen höher besteuert werden, da sie letztlich Ergebnis öffentlicher Investitionen sind.“ Darüber werde „viel zu wenig gesprochen“.