„Für die Debatte und für politische Entscheidungen hilft der Blick auf die Arbeitsrealität und die unterschiedlichen Belastungen älterer Beschäftigter“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der „Rheinischen Post“. Schon jetzt schafften es viele Arbeitnehmer nicht, bis 65 oder gar bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten.
„Es führt zu falschen Schlüssen, dass das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung den Renteneintritt mit dem Erwerbsaustritt gleichsetzt.“ Denn viele Beschäftigte schieden schon lange vor dem Rentenbeginn wegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit aus dem Erwerbsleben aus, während andere darüber hinaus weiter arbeiten könnten. „Das ist aber kein Hexenwerk und schon gar keine allein rentenpolitische Frage.“ In Richtung der Arbeitgeber mahnte Piel: „Menschen können durchaus länger im Beruf bleiben, wenn vor allem die Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen verbessern und auch ihr Einstellungsverhalten ändern.“ Von so einer Arbeitsrealität sei man aber „noch weit entfernt“.