Dienstleistungssektor verzeichnet Umsatzsprung

Der Dienstleistungssektor in Deutschland hat im Jahr 2022 einen Umsatzsprung verzeichnet.

Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kletterten die Einnahmen preisbereinigt um 9,2 Prozent und nominal um 14,4 Prozent gegenüber 2021. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sind dabei nicht berücksichtigt.

Im 1. Halbjahr 2022, in dem weitgehende Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Deutschland in Kraft traten, stiegen die realen Umsätze gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 um 11,4 Prozent an. Im 2. Halbjahr 2022 legten sie um 7,2 Prozent gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2021 zu. Damit wurde der höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erwirtschaftet. Verglichen mit dem Jahr vor der Coronakrise 2019 lag er um 3,7 Prozent höher. Der Dienstleistungssektor könne dabei in zwei Gruppen unterteilt werden: Während die konsumnahen Dienstleistungsunternehmen ihre Leistungen in erster Linie für private Endkunden erbringen, werden unternehmensnahe Dienstleistungen vorwiegend von Unternehmen und öffentlichen Stellen oder sonstigen Organisationen in Anspruch genommen. Die beiden Gruppen waren von den Beschränkungen während der Corona-Pandemie unterschiedlich betroffen: Während die Umsätze der konsumnahen Dienstleistungsunternehmen insbesondere 2020 stark einbrachen, verzeichneten die unternehmensnahen Dienstleister deutlich geringere Umsatzrückgänge. Der starke reale Umsatzanstieg im Dienstleistungssektor im Jahr 2022 sei unter anderem auf den deutlichen Aufschwung im Bereich der konsumnahen Dienstleistungen zurückzuführen, deren Umsätze 2022 gegenüber dem Vorjahr um 24,2 Prozent anstiegen. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2022 verzeichneten die Umsätze der konsumnahen Dienstleister mit einem Plus von 40,1 Prozent einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem 1. Halbjahr 2021. In der zweiten Jahreshälfte lag der Zuwachs noch bei 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Trotz dieses starken Anstiegs konnten die konsumnahen Dienstleister die coronabedingten Verluste des Jahres 2020 noch nicht vollständig wettmachen: Mit einem Minus von 0,5 Prozent lagen ihre Umsätze noch leicht unter dem Niveau von 2019. Die unternehmensnahen Dienstleister erwirtschafteten 2022 nach einem realen Zuwachs von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen neuen Rekordumsatz. In der ersten Jahreshälfte 2022 verbuchten sie einen Umsatzanstieg von 6,5 Prozent verglichen mit dem 1. Halbjahr 2021 und konnten mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent in der zweiten Jahreshälfte weiter zulegen. Insgesamt war der reale Umsatz der unternehmensnahen Dienstleister 2022 damit 4,5 Prozent höher als 2019, dem bisher umsatzstärksten Jahr seit Beginn der Zeitreihe 2015.




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