Das waren rund 16 Prozent aller Nichterwerbspersonen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag auf Basis des Mikrozensus und der Arbeitskräfteerhebung mit. Diese sogenannte „Stille Reserve“ umfasst Personen ohne Arbeit, die zwar kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar sind oder momentan nicht aktiv nach Arbeit suchen, sich aber trotzdem Arbeit wünschen.
Die Personen, die trotz Arbeitswunsch nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, lassen sich in drei Gruppen einteilen: Zur ersten Gruppe gehören Personen, die zwar Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel aufgrund von Betreuungspflichten kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) keine Arbeit aufnehmen können (Stille Reserve A); Personen der zweiten Gruppe würden gerne arbeiten und wären auch verfügbar, suchen aber aktuell keine Arbeit, weil sie zum Beispiel glauben, keine passende Tätigkeit finden zu können (Stille Reserve B); die dritte Gruppe ist die arbeitsmarktfernste, sie umfasst Nichterwerbspersonen, die zwar weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind, aber dennoch einen generellen Arbeitswunsch äußern (Stille Reserve C). Im Jahr 2022 setzte sich die gesamte Stille Reserve aus knapp 1,3 Millionen Personen in Stiller Reserve A und B und weiteren gut 1,7 Millionen Personen in Stiller Reserve C zusammen. Frauen stellten 56,8 Prozent der „Stillen Reserve“ im Jahr 2022, so die Statistiker weiter. Im Geschlechterverhältnis zeigen sich jedoch Unterschiede innerhalb der Gruppen: So lag der Frauenanteil in den Gruppen A und B bei 51,5 Prozent. In der Gruppe C überwogen dagegen die Frauen mit 60,7 Prozent. Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten sich bei den Hauptgründen für die Inaktivität am Arbeitsmarkt in der Altersgruppe der 25- bis 59-Jährigen: So gaben gut ein Drittel (34,4 Prozent bzw. 0,4 Millionen) der Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in der „Stillen Reserve“ an, dass sie aufgrund von Betreuungspflichten derzeit keine Arbeit aufnehmen können; von den 25- bis 59-jährigen Männern in der Stillen Reserve nannten dagegen nur 5,6 Prozent beziehungsweise knapp 40.000 Betreuungspflichten als Hauptgrund für ihre Inaktivität. 58,1 Prozent der Personen in der „Stillen Reserve“ hatten 2022 ein mittleres oder hohes Qualifikationsniveau, also mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hoch-/Fachhochschulreife. Bei den Frauen hatten 60,5 Prozent eine mittlere oder hohe Qualifikation. 40,7 Prozent der Stillen Reserve A und B und 42,7 Prozent der Stillen Reserve C wiesen 2022 ein niedriges Qualifikationsniveau auf, die Hochqualifizierten machten dagegen einen Anteil von 20,8 Prozent bei der Stillen Reserve A und B und 17,5 Prozent bei der Stillen Reserve C aus.