Der Chef der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), Marcus Wittig, warnt vor einem Scheitern des Netzausbaus.
„Durch Wärmepumpen, Wallboxen, Ladeparks, Gewerbe und Industrie wird in den nächsten zehn bis 20 Jahren zwei bis drei Mal so viel Leistung nachgefragt werden wie heute. Allein auf unserem Stadtgebiet müssen dafür drei Umspannwerke, 1.600 Kilometer Leitungen und 900 Netzstationen neu gebaut werden. Und das bei steigenden Kosten für Kupfer. Stromkabel werden auf dem Weltmarkt bereits knapp“, sagte Wittig der „Rheinischen Post“.
Den Kohleausstieg 2030 hält Wittig für nicht mehr realisierbar: „Der Kohleausstieg 2030 ist bundesweit nicht mehr zu schaffen. Dazu müssten schon jetzt die neuen Gaskraftwerke gebaut werden, die einspringen, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Doch die Kraftwerksstrategie von Robert Habeck sieht zu wenig neue Kraftwerke vor und steht bislang nur auf dem Papier.“
Wittig sagte weiter: „Ein Kohleausstieg deutlich nach 2030, wie er einst von der Kohlekommission vorgeschlagen wurde, ist angesichts der Vorlauf- und Bauzeiten für neue Kraftwerke von fünf bis sieben Jahren realistisch.“ Zugleich forderte Wittig mehr Zeit für die kommunale Wärmeplanung.
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