Der Deutsche Wetterdienst (DWD) will künftig Vorhersagen bereitstellen, die über die Verteilung von Mineralstaub in der Atmosphäre informieren. Dies betreffe insbesondere Wetterlagen, bei denen Saharastaub aus Nordafrika nach Europa transportiert werde und Photovoltaik-Anlagen dann weniger Solarenergie gewinnen könnten, teilte der DWD am Mittwoch mit.
„Eine genaue Vorhersage der Staubverteilung und die daraus resultierende Reduktion der Sonneneinstrahlung ermöglicht, die zu erwartenden Leistungseinbußen aus Photovoltaik-Anlagen während dieser besonderen Wetterlagen besser zu prognostizieren“, sagte DWD-Vizepräsidentin Renate Hagedorn. Mit der Bereitstellung dieser Vorhersagen leiste man einen Beitrag, die Planung von Stromproduktion und -verbrauch und den sicheren Betrieb des Stromnetzes zu „optimieren“.
Hintergrund ist, dass die Verteilung des Mineralstaubs in der Atmosphäre die Menge der Sonneneinstrahlung, die am Boden ankommt, verändert. Dies geschehe zum einen durch Streuung, zum anderen durch Absorption der kurzwelligen Strahlung an den Mineralstaubteilchen in der Atmosphäre, so der Wetterdienst. Damit werde unter anderem der Ertrag beeinflusst, den Photovoltaik-Anlagen liefern.
Ist viel Staub in der Atmosphäre, bedeute dies weniger Ertrag an Solarenergie, hieß es weiter. Werde Staub nach Mitteleuropa transportiert, sinke er teilweise aus der Atmosphäre auf den Boden ab, zum Teil werde er durch Niederschlag ausgewaschen und zum Teil ziehe er auch einfach weiter. Für den sicheren Betrieb des Stromnetzes sei es daher wichtig, genauere Prognosen für die Energiewirtschaft bereitzustellen, so der DWD.