Preisbereinigt sei der Umsatz gegenüber 2021 um 0,6 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Im Dezember gingen die Umsätze nominal noch um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hoch, preisbereinigt sanken die Umsätze um 6,4 Prozent.
Gegenüber November ging es nominal (-4,8 Prozent) wie auch preisbereinigt (-5,3 Prozent) mit den Umsätzen nach unten. Ursächlich für den realen Umsatzeinbruch im Jahr 2022 dürften in erster Linie die deutlich gestiegenen Verbraucherpreise unter anderem für Lebensmittel und Energie sein, hieß es vom Bundesamt. Zudem hatte der deutsche Einzelhandel im Jahr 2021 noch einen Rekordumsatz erwirtschaftet. Im Einzelhandel mit Lebensmitteln sank der Umsatz im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr real um 4,6 Prozent – der höchste Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Dazu könnte neben den hohen Preissteigerungen für Lebensmittel und der damit einhergehenden Zurückhaltung der Verbraucher auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie geführt haben. Gegenüber 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, verzeichnete die Branche einen realen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die realen Umsätze im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln zum Vorjahr um 2,0 Prozent. Damit erzielte der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln den bisher höchsten Jahresumsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Verglichen mit 2019 betrug das Umsatzplus sogar 8,8 Prozent. Dabei verzeichnete der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren unter allen erfassten Einzelhandelsbranchen mit einem Plus von real 27,0 Prozent den größten Umsatzzuwachs zum Vorjahr. Trotz dieses starken Zuwachses konnte die Branche die coronabedingten Verluste der beiden Vorjahre noch nicht vollständig wettmachen: Die Umsätze im Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren lagen im Jahr 2022 mit einem Minus von real 7,6 Prozent noch immer deutlich unter dem Niveau des Jahres 2019.