Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 3,6 Prozent und ein nominales Umsatzplus von 2,8 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Freitag mit. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider.
Im Mai 2023 sank der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln gegenüber dem Vormonat real um 1,4 Prozent und nominal um 1,3 Prozent. Zugleich sanken die Preise für Lebensmittel leicht um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2022 ging der reale Umsatz um 4,4 Prozent zurück, während der nominale Umsatz um 6,7 Prozent stieg. Damit ist der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel im Vorjahresvergleich bereits seit 23 Monaten rückläufig. Eine Ursache für diesen deutlichen realen Umsatzrückgang bei gleichzeitigem nominalem Umsatzanstieg sind die nach wie vor hohen Nahrungsmittelpreise. Mit einem Zuwachs von 14,9 Prozent schwächte sich der Preisauftrieb für Lebensmittel im Mai 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat zwar leicht ab (März: +22,3 Prozent, April: +17,2 Prozent). Dennoch blieben die Lebensmittelpreise auch im Mai 2023 der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen. Bedingt durch die langfristig stark gestiegenen Preise für Lebensmittel sind die nominalen Umsätze deutlich gestiegen, während die realen Umsätze rückläufig waren. Dies hat zur Folge, dass der Abstand zwischen der nominalen und realen Umsatzentwicklung insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine immer größer wird. Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stieg im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, er lag jedoch 3,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im Mai 2023 einen Rückgang von 3,1 Prozent zum Vormonat und von 7,0 Prozent zum Vorjahresmonat Mai 2022, so Destatis.